15. Heilpädagogisches Forum
Allgemeines
Thema: Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit geistiger Behinderung (KoKoBe)
Referentinnen: Karin Beaupoil (KoKoBe Kreis Kleve Nord/ linksrheinisch ) und Simone Scholten (KoKoBe Kreis Kleve Nord/ rechtsrheinisch )
Termin: 11.03.2011
(Text: M. Lischke, P. Lamers, J. Weusthoff)
1. Anfänge der KoKoBe
- vor 2003: waren die örtlichen Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zuständig
- seit 2003: Hochzonung LVR zuständig Hilfeempfänger sind selbstbestimmte Experten in eigener Sache
1.1 Steuerung der Entwicklung der Eingliederungshilfe durch den LVR
- Neue Struktur und Ablauforganisation in Aufgabenbereich des LVR als überörtlicher Träger der Sozialhilfe
- Individuelle Hilfeplanung (IHP)
- Hilfeplankonferenzen
- Fachleistungsstundensystem
- Ausweitung der Anbieterlandschaft
- Rahmenzielvereinbarungen zum Abbau von Heimplätzen
1.2 Gründung und Steuerung der KoKoBe durch den LVR
- Idee: Schaffung eines flächendeckenden Beratungsnetzes für Menschen mit geistiger Behinderung nach dem Vorbild des sozialpsychiatrischen Zentrums (SPZ)
- Ziel: Förderung des selbstständigen Wohnens und besseren Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung
- Weiterentwicklung der bedarfsgerechten Versorgung unter Berücksichtigung des Leitgedankens à ambulant vor stationär
- Weiterentwicklung und Vernetzung der regionalen InfrastrukturHeute: 83 KoKoBe in 27 Städten und Gemeinden
- Heute: 83 KoKoBe in 27 Städten und Gemeinden
- 01. Oktober 2004: Eröffnung der 1.KoKoBe
- Beratungsschwerpunkte: Arbeit, Wohnen, Freizeit
- Zielvereinbarung aus dem KoKoBe Flyer von 2008/2009: „KoKoBe stellen wichtigen Baustein in der Umsetzung des Vorrangs ambulanter wie stationärer Hilfen dar."
= Kostendruck à Spannungsfeld in der sich die Beratung bewegt
2. Zuständigkeiten
- zuständigen Träger im Kreis Kleve:
- LVR-HPH-Netz Niederrhein
- Lebenshilfe Unterer Niederrhein e.V. Rees (3/4 Stelle)
- St. Johannes Stift Kranenburg gGmbH, BetreuWo e.V (1/2 Stelle)
- Lebenshilfe Gelderland gGmbH (1/2 Stelle)
- Lebenshilfe gGmbH Leben und Wohnen Kleve (3/4 Stelle)
- Finanziert werden die Träger vom:
- Landschaftsverband Rheinland (LVR)
- Aufgaben:
- räumliche, sachliche und strukturelle Organisation
- Gewährleistung der Beratungsneutralität
- Verpflichtung zu gegenseitigem Austausch und Transparenz
3. Standards der KoKoBe
- trägerneutrale Beratung
- Niederschwellig (leicht zu erreichen)
- feste Beratungszeiten und flexible Terminvereinbarungen
- auf Wunsch aufsuchende Beratung (Beratungsdienst)
- Barrierefrei und kostenlos
4. Grundsätze der Beratung
- Dienstleistung für Menschen mit geistiger bzw. körperlicher Behinderung
- Ansprechpartner für Eltern, gesetzliche Betreuer, Wohneinrichtungen und Dienste rund um die Behindertenhilfe
- Ambulant vor Stationär (gem. §13 Abs. 1 SGB XII[12])
- Bedarfsorientierung
- der Fokus liegt auf der ratsuchenden Person
- Ressourcenorientierung
- gezielte und ganzheitlich orientierte Information und Beratung
- Lotse im System der Behindertenhilfe (KoKoBe)
5. Die Beratungsschwerpunkte
5.1 Wohnen
- Erstgespräch: Wünsche und Ziele
- Kennenlernen der Möglichkeiten als Entscheidungsgrundlage
- Beratung zum persönlichen Budget
- Information zu Bedingungen: Antragstellung, Kosten, Auswirkungen für alle Beteiligten
- Erarbeitung einer konkreten Planung (ggf. IHP3)
- Umsetzungen der Planungen
- Rahmenzielvereinbarungen (siehe 1.2)
5.2 Arbeiten
- Zielgruppe:
- Menschen mit Behinderung, die keine Tagesstruktur haben
- Menschen, die nicht oder nicht mehr in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) arbeiten können oder wollen
- Menschen, die auf den 1. Arbeitsmarkt tätig sind
- Aufgabe:
- Zusammenarbeit mit der WfbM
- Rahmenzielvereinbarungen
5.3 Freizeit
- Fragen die gestellt werden:
- Was kann man unternehmen?
- Interessen?
- Wer kann begleiten?
- Für Eltern/Angehörige:
- Wie ist Entlastung möglich?
- Allgemein:
- Integration fördern
- Über Angebote bescheid geben
- 2006-2010: Auszahlung der individuellen Freizeitförderung und Werbung für „Leuchtturmprojekte"
- Veranstaltungskalender wird jedes Jahr für Menschen mit und ohne Behinderung erstellt
6. Sonstige Anfragen und Aufgaben
- mehrjährige Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse begleiten
- Begleitung diverser Antragstellungen, zum Beispiel:
- Pflegestufe, Pflegehilfsmittel, Kindergeld, Schwerbehindertenausweis
- Auf Anfrage: Folgehilfepläne im Rahmen des persönlichen Budgets
- Anfragen von Eltern mit Kindern mit Behinderung
- Beratung der Familien in schwierigen Situationen
- Alltagsunterstützung (Wohnungssuche etc.) von Menschen die nicht im betreuten Wohnen leben (BeWo)
- Gesprächspartner sein
7. Öffentlichkeitsarbeit/ Gremien
- Sprechstunden in der WfbM
- Informationsveranstaltungen
- Informationsstände
- Eigene Homepage: http://www.kokobe-kreis-kleve.de/
- Teilnahme an der Hilfeplan-Konferenz
- Teilnahme an regionalen Gremien und Arbeitskreisen
- Trägerkonferenz der KoKoBe Kreis Kleve
- Regionalkonferenz Kreis Kleve
- Kooperation und Austausch mit Diensten und Angeboten rund um die Behindertenhilfe