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Epilepsie

Besuch in Bethel am 19.04.2007

Thema am Nachmittag: Epilepsie

Bericht von Mathis Kerkhoff und Christine Hartmann

Was ist Epilepsie?

Epilepsien sind eine Gruppe von Erkrankungen, die das zentrale Nervensystem betreffen. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung bekommen im Laufe ihres Lebens einen epileptischen Anfall. Bei knapp einem Prozent treten die Anfälle wiederholt auf. Damit gehören Epilepsien zu den weltweit häufigsten neurologischen Erkrankungen. Epilepsie hat in keiner Weise etwas mit Intelligenzverlust zu tun und ist nicht vererbbar.

Während eines epileptischen Anfalls verändert sich die normale Aktivität des Gehirns. Milliarden von Nervenzellen sind im Gehirn sehr kompliziert vernetzt. Es funktioniert wie eine Schaltzentrale, die elektrische Impulse aussendet und empfängt. Wird das Gehirn geschädigt, kann es passieren, das die Steuerung außer Kontrolle gerät. Bei einem epileptischen Anfall leiten zu viele Nervenzellen gleichzeitig ihre elektrischen Impulse weiter.

Abhängig von dem Bereich des Gehirns, der betroffen ist, kann es zu verschiedenen Formen von epileptischen Anfällen kommen. Der große Anfall (Grand mal) ist am bekanntesten. Ein Mensch stürzt plötzlich zu Boden. Er verkrampft sich. Arme und Beine zucken. Nach wenigen Minuten hört der Anfall auf und der Betroffene kommt wieder zu Bewusstsein.

Häufiger kommen aber weniger auffällige Formen von Anfällen vor. Diese können einzelne Verkrampfungen, Muskelzuckungen und bzw. oder kurze Bewusstseinsstörungen (Absencen) sein. Bei der Art der Anfälle wird unterschieden zwischen generalisiert und fokalen Anfällen. Fokale entstehen in einer bestimmten Region des Gehirns. Bei generalisierten Anfällen ist hingegen das gesamte Gehirn betroffen.

Ursachen und Auslöser

Die Ursachen epileptischer Anfälle sind sehr vielfältig. Zu einer Schädigung des Hirngewebes kann es während der Geburt kommen. Hirnentzündungen, Hirnblutungen, ein Tumor oder ein Unfall können das Gehirn verletzten. Auch angeborene Stoffwechselstörungen spielen manchmal eine Rolle. Weitere Ursachen kann der Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch.

Auslöser für einen Anfall können Alkohol, teilweise laute Musik (z.B. Techno. Bei der Musik spielt vor allem die Frequenz eine Rolle. Jedoch sind nur ca. 0,005% davon betroffen), Blitzlicht ( 10% auf Fernsehflackern, 20% reagieren überhaupt auf Licht => dieser Zustand kann sich jedoch auch sehr schnell ändern), Schlafentzug, teilweise auch bei Freude (durch den Adrenalinausstoß) und durch Computerspiele (körperlicher Stress).

Die Geschichte von Epilepsie

Seit Jahrtausenden ist die Krankheit Epilepsie bekannt.

Den alten Griechen war sie heilig. Menschen, die Anfälle bekamen, kalten als von der Göttern ergriffen. So bedeutet auch das griechische Wort Epilepsie „ergriffen sein“.

Auch die Römer interpretieren Epilepsie als ein Zeichen der Götter.

Im Mittelalter behauptet man hingegen, Menschen mit Epilepsie seien vom Teufel oder von Dämonen besessen.

Was tun bei einem Anfall

Wenn jemand einen Krampfanfall bekommt:

  • Ruhig bleiben. Der Anfall sieht schlimmer aus als er ist und geht meist schnell vorüber. Auf die Uhr schauen.
  • Nur wenn der Anfall länger als fünf Minuten dauert, muss ein Arzt gerufen werden.
  • Den Betroffenen schützen. Gegenstände, an denen sich der Betroffene verletzen könnte, aus dem Weg räumen. Den Kopf mit einer Unterlage schützen.
  • Bloß nicht seinen Körper festhalten oder seine Zähne auseinander bringen.Es besteht dabei die Gefahr, sich selbst und den Betroffenen zu verletzen.
  • Zuschauer wegschicken
  • Warten, bis der Betroffene das Bewusstsein wiedererlangt. Ihn fragen, ob er Hilfe braucht oder nach Hause begleitet werden möchte.
  • Im Zweifel lieber den Arzt rufen, als gar nichts zu tun.

Menschen mit Anfällen

  • Paulus von Tarsus (Apostel)
  • Gaius Julius Caesar (römischer Staatsman)
  • Napoleon Bonaparte (Kaiser)
  • Alfred Nobel (Chemiker)
  • Vincent van Gogh (Maler)
  • Margaux Hemingway (Schriftsteller)
  • DJ Ötzi (Sänger)
  • Leonardo da Vinci (Maler)
  • Ludwig van Beethoven (Komponist)