Die von Bodelschwinghschen Anstalten
Gegenwart und Geschichte
Thema am Vormittag:
Die von Bodelschwinghschen Anstalten - Gegenwart und Geschichte
Bericht von Katrin Alberts und Bettina Vermeulen
Wir trafen uns mit Herrn Bauer im Dankort. Dort führte er uns an den 10 Geboten vorbei in den Seminarraum.
Hier stellte er uns das Tagesprogramm vor.
- 09:30 Begrüßung
- 09:45 allgemeine Informationen
- 10:30 „I'm walking"
- 11:00 Bethel historisch
- 12:00 Mittagspause
- 13:00 Epilepsie
- 14:30 Expertenrunde
- 15:30 Erfahrungsaustausch
- 15:45 Wie war's?
- 16:00 Ende
Allgemeine Informationen
Die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel wurde 1867 von Bielefelder Kaufleuten gegründet. Die Anfänge Bethels beschränkten sich auf drei größere Einrichtungen. Ins Deutsche übersetzt bedeutet „Bethel" Haus Gottes. Die Einrichtung wurde nach ihrem zweiten Leiter Friedrich von Bodelschwingh benannt. Dieser wirkte von 1872 bis 1910 in dieser Einrichtung. Er verstand es die Grundlagen für das heute bekannte Bethel zu setzen.
Ihm folgte sein Sohn, der ebenfalls Friedrich von Bodelschwingh hieß, bis zum Jahr 1946.
Heute umfasst die Einrichtung der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel eine Fläche von insgesamt 3,5 qkm. Auf diesem Gelände leben insgesamt 5.600 Menschen mit und ohne Behinderungen.
Auf dem Gelände befinden sich ebenfalls die Sarepta und Nazareth. Diese bilden die Säulen der von Bodelschwinghschen Anstalten.
Die Sarepta ist ein Krankenhaus, das 1869 von den Diakonissen geleitet wurde. Bis zum heutigen Tag gibt es noch 2 aktive Diakonissen und 274 in Ruhe befindenden Diakonissen. Auch müssen die Diakonissen heute keine Trachten mehr tragen. Ihr Erkennungsmerkmal ist eine Kette.
Die Gemeinschaft Nazareth wurde 1877 gegründet und von Diakonen geleitet. Sie ist eine Bruderschaft in der seit 1972 auch Frauen aufgenommen werden.
Die von Bodelschwinghschen Anstalten verfügen heute über 200 Standorte in Deutschland. Somit ist sie mit 18.000 Menschen die größte Einrichtung Europas.
Die Vision der von Bodelschwinghschen Anstalten heißt "Gemeinschaft verwirklichen".
Die von Bodelschwinghschen Anstalten bieten Angebote in der Jugendhilfe, Altenhilfe, Wohnungslosenhilfe, Hospiz, Behindertenhilfe, Freizeit, Psychiatrie, Schulen- und Ausbildungsstätten, Betrieben, Krankenhäusern, Werkstätten und sind führend in der Diagnostik und Behandlung von Epilepsieerkrankten.
Die Qualitätsgrundsätze der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel beinhalten die Würde und Normalität , die Eigenverantwortung, Privatheit, Entfaltung, Sinnsuche, religiöse Orientierung und die Zeitstrukturierung und sinnerfüllte Betätigung im sozialen Leben und Rechtswahrung.
Bethel – historisch
Im Jahr 1865 haben die Mitglieder der Inneren Mission die von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel als eine Einrichtung für Epilepsiekranke gegründet.
Im Jahr 1867 wurde das erste Haus in Bielefeld eingerichtet.
Im Jahr 1872 wurde Friedrich von Bodelschwingh der zweite Leiter der Einrichtung, die im Anschluss daran nach ihm benannt wurde. Er leitete die Einrichtung insgesamt 38 Jahre.
Im Jahr 1910 übernahm dann sein Sohn, der ebenfalls Friedrich von Bodelschwingh hieß die Leitung der Einrichtung, nachdem er zuvor als Pastor tätig war. Gemeinsam mit seiner Frau baute er die Webschule auf. Er leitete die Einrichtung insgesamt 36 Jahre bis zum Jahr 1946 und schaffte es während der NS – Zeit, dass keine Menschen direkt aus Bethel deportiert wurden. Aber er schloss sich auch keinem offiziellen Widerstand an. So hingen auch in Bethel die Hakenkreuzfahnen und jüdische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden entlassen. Ebenfalls kam es in Bethel zu von den Nationalsozialisten eingeführten Zwangssterilisationen um die Epilepsie zu beseitigen.
Früher gab es pro Person eine Kubikmeterverordnung, diese sorgte dafür, dass die Räume teilweise 5 m hoch waren. Ebenfalls sahen wir die damaligen Betten, die Torf enthielten um möglichen Dekubiti vorzubeugen.
Torf hat viele positive Eigenschaften, die von der Durchblutungsförderung bis hin zur leichten Reinigung gehen. Außerdem passt er sich der Körperform an. Als dann durch eine neue Hygieneverordnung der Sand in den Krankenzimmern verboten wurde, musste auch für das Torfbett ein Ersatz gefunden werden.
Von da an kam das Fell zum Einsatz, dass bis heute noch Verwendung findet und man begann Betten mit Matratzen zu entwickeln, die ebenfalls Dekubiti vorbeugen können.
Auch zeigte er uns Arbeitsadaptionen, die z. B. aus Klopapierrollenhaltern konstruiert wurden und Holzblöcke, die beim Zählen helfen und andere.
Nun zum Thema der Normalisierung und Individualisierung. In Bethel gibt es die Währung des Bethel . Der Kurs liegt bei 10 Euro für 10,50 Bethel.
Weitere Informationen im Internet: